
(a)live after .o.o.a oder das glück kostet 15 €uro
Samstagabend 18 Uhr: Das kann doch nicht mein Tag gewesen sein!? Johnny-Cash-Double Becky weiß: Es gibt in der Druckerei Live-Musik. Was ich jetzt suche, nachdem am 16.3.2020 alles aus war oder .o.o.a.-ungemütlich gewesen.
Aber CCR-Revival Band? Das konnte ich eh nie aussprechen: Creedence Clearwater Revival… Und dann auch noch das Revival davon… Bisschen viel Wiederbelebung… Was haben die nochmal gesungen…?
Egal, immernoch besser als in Bünde auf die regennasse Fahrbahn zu starren und zu warten, bis gegenüber der Akropolis-Grill zumacht.

19.40 Uhr Bad Oeynhausen, Kaiserstraße 14 (dürfen die hier diese Straßennamen noch?)
Becky find ich erstmal nicht, dafür jede Menge 60er, 50er und 40er (diese Reihenfolge), freundlich und geduldig lächelnd in der Getränkeschlange.
Für meine Jacke finde ich keinen anderen Ort als den Dessi-Spender. Macht nix, das Immunsystem muss doch auch so langsam mal wieder Fahrt aufnehmen…
(an dem Video unten arbeite ich mich noch ab…)
Wie früher - nur besser!

Und tatsächlich: Wie es sich für Erwachsene gehört, geht die Party um ziemlich genau 20 Uhr los. Bald sehe ich Beckys Pomade-Tolle in dem überschaubaren, überraschend lebendigen Pulk vor der Bühne wippen. Eine Weile muss ich mich noch links von der Bühne an die neue Situation anpassen, dann schließe ich zu Becky auf und freu mich hüpfend mit ihr.
Ich komme ins Schwitzen. Doch der Schweiß, den ich rieche, gehört nicht zu mir? Erstmalig in diesem Leben wünsche ich, dass dieses Gitarren-Solo niemals endet. Dann der Song, den alle kennen: „Have You Ever Seen the Rain“.
– Heute Abend hat die Sonne für uns geschienen –
Und meine Schallplattensammlung eine weitere Band dazugewonnen!



Plötzlich Ersthelfer
Ich hatte nicht aufgezeigt. Schließlich bin ich doch eher die Frau mit der Ersten Hilfe für die Seele?! Dann wird die Kollegin krank und schon sitze ich mit 14 anderen mehr oder weniger Freiwilligen vor Timo vom DRK und weiß vom letzten 1.Hilfe-Kurs doch nur noch, dass man Toten nach dem Rythmus von „Highway to Hell“ das Herz massieren kann… Nein, da geht auch „Staying alive“, ergänzt der 29-jährige Erste-Hilfe-/Rettungs-/Feuerwehr-/-moderator/-animateur mit genau diesem schwarzen Humor. Und irgendwas mit „Stabiler Seitenlage“ erinnere ich. Hatte ich das an einer Puppe geübt? Vielleicht doch am lebenden Mitmenschen? Das war vor .o.o.a.
Der junge Mann lässt uns nach Hund, Katze, Maus in drei Gruppen auszählen (merk‘ ich mir fürs Schulprojekt) und dann mündet die Diskussion in der Frage, ob man zuerst Hilfe nach Notwendigkeit leisten sollte oder doch erst 112 rufen? Das Beste kommt zum Schluss, da sind sich alle einig: Betreuung und Zudecken.
„Wunden und Verletzungen mit allen Sinnen erleben!“, motiviert der Retter, denn das seien die gnädigsten Probleme, die einem Ersthelfenden begegnen können.
„Was ich nicht sehe, stört mich nicht, also bei außergewöhnlichen Verletzungen was drüber legen“, so der gut gemeinte Rat. Irgendwie kommt mir Timo trotz Maske bekannt vor. Tatsächlich erinnert auch er sich, bei dieser ver-rückten Aktion „1.Hilfe-Party“ mit seinem Kollegen vor ein paar Jahren auf meinem Geburtstag performed zu haben… Das war auch vor .o.o.a..
Vielleicht noch wichtiger: Auf der Toilette besteht kein Versicherungsschutz der Berufsgenossenschaften. Also besser die Verletzten raus bis vor die Klotür ziehen.
Fazit: Eine Veranstaltung mit Unterhaltungswert, die mehr auf gesunden Menschenverstand und intuitives Richtigmachen setzt als auf 90-Grad-Winkel, Wiederholungsschleifen und Auswendiglernen.


Dann soll auch ich 30 Mal drücken, aber Pusten bitte nur andeuten, wegen .o.o.a 😉
