Grünzeug, wild

Wildes Stiefmütterchen

Was passiert, wenn du in deinem Garten keine Pestizide mehr einsetzt, ist immer wieder eine Überraschung. Dieses wilde Stiefmütterchen hat seinen Weg auf unsere Terrasse gefunden…und sieht dort genauso hübsch aus wie seine domestizierten großen Schwestern aus dem Gartencenter. Als Heilpflanze finden alle Bestandteile bis auf die Wurzeln Verwendung.

Das Aroma aus meinem Garten

Ich packe einfach Zitronenmelisse, die sich ohne Ende verbreitet, oder einen Stengel von der zur Zeit noch etwas schüchternen Pfefferminze in eine Trinkflasche. Sieht schön aus und schmeckt dezent, nicht aufdringlich. Ich kippe Wasser den ganzen Tag über nach – lieber nicht aus der Leitung… Solltest du Vegetarier sein, kannst du die Pflanze vorher abspülen… 😉
Hat eigentlich nur Vorteile gegenüber den Gekauften: Kostengünstig, um diese Zeit im Jahr in der Natur satt vorrätig und frei von den sogenannten „natürlichen“ Aromen. Und schmeckt Menschen, die die ständige Überzuckerung in unseren Lebensmitteln satt haben, einfach viel besser.

Kein Mai ohne Bowle!

Wird Zeit. Wenn Waldmeister blüht, kann er nicht mehr in die Bowle.
In der warmen Sonne welken die Blätter schnell.

Waldmeister gedeiht bei uns auch in dem schattigen Beet hinter der großen Tanne, neben den 3 Stängeln Bärlauch. Aber üppig…! Schade, dass mir nichts anderes dazu einfällt als Maibowle…
Dafür bitte 7 Stängel abschneiden (nicht die, die schon blühen) und welken lassen. Am besten kopfüber, wie sie nachher auch im Krug hängen. 3 EL braunen Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker in 750 ml Weißwein (spritzig!) auflösen. Den angewelkten Waldmeister mit je ein oder zwei Stängel Minze und Zitronenmelisse (hab ich heute vergessen) mit den Köpfen in den Krug hängen. Die Schnittstellen des Waldmeisters dürfen nicht in den Wein tauchen. Sonst Schädel!
Das Cumarin in frischem Waldmeister ist in höheren Mengen giftig, s.u..

30 min, maximal 45 min drin lassen (sonst ebenfalls Kopfschmerzen).
Nach dem Parfümieren des Weins den Ansatz im Kühlschrank runterkühlen und erst kurz vor dem Servieren mit kaltem Sekt auffüllen. Mit dem Sekt fülle ich immer so lange nach, bis keiner mehr was will.
Bitte keine Eiswürfel – wer kommt denn darauf – mein Rezept sagt, die nehmen das Aroma.

Empfehlungen bzgl. der konsumierbaren Menge

Als TDI (tolerable daily intake, tolerierte Tagesdosis) geht aus Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) von Anfang 2006 eine Menge von 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag hervor. Diesen TDI-Wert hat das BfR auf Basis neuer Daten zur Aufnahme und Bioverfügbarkeit von Cumarin im September 2012 bestätigt.[17]

Geht man in Hinblick auf die Herstellung einer Waldmeister-Bowle davon aus, dass frisches Waldmeisterkraut im Schnitt ca. 1 % Cumarin in der Trockenmasse freisetzt und dass es eine durchschnittliche Trockenmasse von ca. 14,5 % aufweist, sollten zum Ansatz von 1 Liter Waldmeister-Bowle nicht mehr als 3–3,5 g frisches Waldmeisterkraut verwendet werden. In diesem Fall wird die Konzentration an Cumarin einen Wert von 5 mg/l nicht überschreiten und wäre damit selbst bei Konsum von 1 l Waldmeister-Bowle durch eine Person innerhalb der TDI-Empfehlung des BfR.[16][12][14]
Die sind aber echt vorsichtig .- okay, wieder schlauer –

Wohl bekomm's!

Bitte geh' raus. Jetzt!

Auch das Pfauenauge fliegt auf die Brennessel - wie seine Artgenossen.

In eigener Sache:
Fotos und Videos stelle ich hier nicht ein, weil ich denke, dass sie besonders gut sind. Das können andere besser, vor allem mit der Technik. Ich gebe mir im Rahmen meiner Möglichkeiten Mühe, die Aufnahmen so zu gestalten, dass sie Lust machen. Lust auf die eigene Heimat, den eigenen Garten. Du kannst dein kleines Reich, dein Leben erkunden, dich damit beschäftigen, es in Wort und Bild festhalten. Vielleicht stellst du dabei fest, dass dein Erleben, deine Welt so schlecht gar nicht sind. Dass es sich lohnt zu leben, auf dieser Erde, auf diesem Stückchen Land. Egal, wie viel Sch..ße uns in den Medien präsentiert wird. Und was wir sonst so erleben.
Diese Woche hat mich ein altes Trauma – oder undramatischer: die Erinnerung an eine traumatisierende Zeit – eingeholt. Ich stand einen Tag und eine Nacht lang komplett neben mir. Jetzt bin ich so langsam wieder hergestellt. Durch das Baden in der Natur, mit allen Sinnen. Ob im Garten oder irgendwo auf einer ostwestfälischen Landpartie bei Eickum.
Wie heute Morgen:

Grünzeug, wild

Aus gut zwei Hand voll Brennesseln lässt sich eine sehr leckere und eisenhaltige Nudelsoße bereiten:
Zwei gehackte Zwiebeln anbraten, Brennesseln waschen, trockenschleudern und über die glasigen Zwiebeln geben. Etwas einfallen lassen und mit 250 ml Sahne aufkochen. Fertig. Wer hat, kann auch etwas Giersch und Löwenzahn mitkochen und das Ganze mit Gänseblümchen garnieren…

„Brennnessel,
verkanntes Kräutlein, dich muß ich preisen. Dein herrlich Grün in bester Form baut Eisen,
Kalk, Kali, Phosphor, alle hohen Werte,
entsprießend aus dem Schoß der guten Mutter Erde. Nach ihnen nur brauchst Du Dich hin zu bücken, die Sprossen für des Leibes Wohl zu pflücken, als Saft, Gemüse oder Tee sie zu genießen, das, was umsonst gedeiht in Wald, auf Pfad und Wiesen, selbst in noch dürft’ger Großstadt nahe Dir am Wegesrande,
nimm’s hin, was rein und unverfälscht die gütige Natur dir heilsam liebend schenkt auf ihrer Segensspur!“
– Heinrich Hoffmann, deutscher Psychiater und Lyriker –

Lucky und ich…

…wir beide wollen und wir werden uns hier draußen nicht wund arbeiten.
Auf eine Viertelstunde Arbeit folgt immer mindestens genauso lange Müßiggang.
Da sind wir beide uns sehr einig.

Bärlauch - bitte nicht verwechslen!

Bärlauch sammeln: Das ist zu beachten

Vor Jahren habe ich drei Bärlauchpflänzchen im schattigen Beet hinter der großen Tanne angesiedelt. Dabei ist es auch geblieben. Der Westwind trieb die Saat in Nachbars Garten, wo ich jetzt wie jedes Jahr mindestens für ein Glas Bärlauchpesto ernten kann. Bärlauch steht zwar nicht unter Naturschutz, aber
im Wald bitte nur für den Sofortbedarf pflücken, die Wurzel stehen lassen und bitte nicht mit Maiglöckchen verwechseln!

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