Am Ufer der Else

Heute ist der längste Tag des Jahres. Sommersonnenwende. Ich hatte Zeit, mit mir allein zu sein. Oft zappe ich dann im Internet rum, gebe den sich widersprechenden Meldungen Gelegenheit, mich vollends zu verwirren.

Heute hatte ich mir fest vorgenommen, in die Natur zu gehen. Meine erste Wahl, die Felsen des Urzeitmeeres im Doberg, waren mir am heutigen Abend irgendwie unheimlich in ihrer Einsamkeit. Vom Gefühl her war die Atmosphäre leicht, doch wurde mir in den dunklen Schattenhöhlen der überhängenden Äste mulmig. Ich kehrte um. Wohin?

Zurück in der Stadt, ohne etwas Bestimmtes zu erwarten, ging ich zum oft gut besuchten Kanu-Steg an der Else. Einige junge Männer machten hastig ihren Joint aus und verschwanden kurz darauf. Eine Weile war ich allein, hörte über Spotify meine altbekannten, tröstlichen Oldies auf dem Handy. Sah den aufstrebenden Blütenstengeln der Seerosen zu, wie sie sich wie im Takt der Musik im fließenden Wasser bewegten.

Dann kamen zwei junge Frauen. Ich hörte: „Meinst du wirklich, man kann jemand anderen nicht ändern?“ „Nein, das kann man nicht. Man muss sich zunächst einmal selbst ändern.“ Soweit die Zweite. „Aber ich habe mich doch geändert!“, insistiert die Erste…

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